Um 8 Uhr morgens stehen alle (fast zumindest) von uns am Bahnhof und sind bereit abzufahren – 3 Tage intensives Planen, Organisieren und miteinander Diskutieren – bis jetzt ist noch nicht viel von der Stimmung merkbar, die wir uns für die nächsten Tage erhoffen. Die meisten von uns stehen mit merkbar zu wenig Schlaf da und versuchen, uns auf die kommenden Tage zu freuen. Nur ein paar Ausnahmen sind voller Energie über die zwei gebackenen Torten, die auf der Tagung gegeneinander antreten werden.
Als wir um 10 ankommen, dieses Jahr das zweite Mal in Murrhardt, müssen zum Leidwesen der Größeren erst einmal die klassischen Kennenlernspiele gespielt werden, bis alle Zimmer verteilt sind. Danach allerdings folgt das erste Highlight des Tages – Mittagessen.
Wie jedes Jahr bleibt der erste Tag erst einmal sehr theoretisch veranlagt, von der Auswertung des Schulfeedbacks über die gefürchtete SMV-Satzung, die jedes Jahr aufs Neue durchgekaut werden muss, bis hin zu den Ämterwahlen… Es ist vielen anzumerken, dass der Nachmittag nur durch den Kaffee gerettet wird. Sobald es allerdings nach dem Abendessen an die Auswahl der Projekte geht, sind auf einmal alle voller Motivation dabei.
Klassiker wie der Winterball, Weihnachtsbazar manche davon – wie ein möglicher Spendenlauf – mit neuem Twist oder auch ganz neue Ideen – ein Schulgarten beispielsweise – jeder hat auf einmal ein Projekt, für das er sich interessiert und an dem er beteiligt sein möchte. So geht der erste Tag mit dem abendlichen Programm zu Ende, bei dem die meisten einfach zusammen im Gemeinschaftsraum sitzen und die Unterhaltung, Karaoke und Snacks gleichermaßen genießen.
Am Donnerstag folgt nach dem Frühstück gleich ein Schocker – nochmals ein Aufwärmspiel. Danach geht es in die erste Planungsphase des Tages. Durch das ganze Haus verteilt sammeln sich die Projektgruppen und füllen ihre Planungsbögen aus. Alles muss geklärt werden, von Terminen und Aufsichtspersonen bis hin zur Finanzierung. Diese Arbeit spinnt sich fort bis zum Mittagessen, und auch heute ist der Kaffee wieder der unabdingbare Begleiter der meisten älteren Schüler.
Nach dem Mittagessen wird Apfel und Ei gespielt, manche von denen, die im letzten Jahr dabei waren, stöhnen, andere freuen sich jetzt schon. Gruppenweise werden alle mit jeweils einem Apfel und einem Ei ausgestattet und auf das beschauliche Murrhardt losgelassen. Das Ei muss gekocht werden, natürlich ohne die Hilfe der Jugendherberge, und der Apfel gegen neue, bessere Gegenstände eingetauscht werden. Als die Gruppen zurückkommen, werden die verschiedensten Objekte mitgebracht, vom Medizinglas aus dem 19. Jahrhundert bis hin zu einem Traktorreifen ist alles zu finden. Das wichtigste sind den Gruppen aber ihre Geschichten, wie sie an ihre Sammlung gekommen sind.
Nach der gegenseitigen Präsentation der Gruppensammlungen geht es zurück in die Arbeitsgruppen. Details werden weiter verfeinert, und zwischendrin die Torten verkostet, um das Backduell zu einem Ergebnis zu bringen. Obwohl der Schachbrettkuchen eindeutig die Popular Vote der Schüler gewinnt, schafft es am Ende doch die Schwarzwälder-Kirsch zwei der drei Lehrerstimmen zu sammeln, und damit den Sieg davonzutragen.
Nach dem Essen besteht das Abendprogramm heute trotz anfänglicher Zweifel aufgrund der Wetterlage doch noch aus Lagerfeuer, singen, Marshmallows (und Stockbrot). Spätestens hier ist jedem klar, dass auch dieses Jahr wieder wertvolle neue Bekanntschaften geschlossen wurden und ein Gemeinschaftsgeist entstanden ist, der schwer zu beschreiben ist.
Freitags steht eigentlich nur noch die Abreise auf dem Programm. Noch vor dem Frühstück müssen die Zimmer ausgeräumt und gekehrt sowie Luftballons zertreten werden und bald danach machen wir uns schon wieder auf den Weg zum Bahnhof.
Als wir in Stuttgart wieder ankommen wird uns allen klar, dass auch dieses Jahr die SMV-Tagung wieder ein voller Erfolg war – alte Projekte, die wiederholt werden, neue Ideen, die umgesetzt werden, und vor allem neue Leute, die wir alle kennenlernen durften. Obwohl wir nach der sich anschließenden Ferienwoche schon am Montag wieder alle im Unterricht sitzen werden, sind wir uns alle sicher, dass die Ergebnisse und Planungen dieser Tagung uns wieder ein Schuljahr voller Events und Veranstaltungen versprechen.
Clemens Merkle










